Zwangsummeldung erhöht nicht die Attraktivität
Halle, 14. Januar 2003
Zur Forderung der CDU-Stadträtin Isa Weiß (MZ vom 11.01.03), den Hauptwohnsitz von Studierenden zwangsweise in Halle feststellen zu lassen erklärt Oliver Paulsen, Vorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Halle und dem Saalkreis:
Es ist bedauerlich, dass die CDU den bisherigen Weg der Stadt Halle verlassen möchte, mit einer Werbekampagne Studierende davon zu überzeugen, ihren Hauptwohnsitz nach Halle zu legen. Anstatt den lohnenswerten Ansatz mit der einmaligen Übernahme von Semesterticket und Einschreibegebühren auszubauen und durch Mängelbeseitigung das Verfahren zu optimieren, wählt sie den zugegebenermaßen bequemeren, aber sicher auch unattraktiveren Weg des Zwanges.
Studenten müssen das Gefühl haben, in Halle willkommen zu sein – ebenso, wie die Aussicht auf einen Arbeitsplatz in Halle nach Studienende. Beides scheint nicht in ausreichendem Maße der Fall zu sein. Gemeinsam mit den Studentenvertretungen der Martin-Luther-Universität und der Hochschule für Kunst und Design sollten sowohl Stadtverwaltung als auch Stadträte studentenfreundlichere Rahmenbedingungen schaffen. Mit einem Hauptwohnsitzzwang wird sich die Einstellung zu unserer Stadt sicher nicht verbessern.