Aufruf zur Demonstration

gegen NEONAZISTISCHEN GESCHICHTSMISSBRAUCH

Samstag, 07. November 2009 um 10.00 Uhr
ab Salzgrafenplatz (an der Händel-Halle)


Aufruf 0711Für Samstag, den 7. November 2009, haben die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), die Jugendorganisation der NPD, in Halle (Saale) eine Demonstration unter dem Motto „20 Jahre Mauerfall – Wir sind das Volk!“ angemeldet. Mit ihrem Motto wollen die Neonazis bewusst an die demokratischen Ereignisse des Herbstes anknüpfen, um sie in den Dienst ihrer undemokratischen Sache zu stellen. Doch um den 9. November 1989 geht es ihnen dabei nicht. Sie verschweigen die Geschichte des 9. November, der als Gedenktag vor allem den jüdischen Opfern der nationalsozialistischen Novemberpogrome 1938 gewidmet ist.

Seit einigen Jahren versuchen die Neonazis, insbesondere die NPD, historische Daten bundesweit als Anlass zu nutzen, um mit Demonstrationen und Kundgebungen auf sich aufmerksam zu machen und sich als selbstverständlicher Teil des öffentlichen und politischen Lebens darzustellen. Das dürfen und wollen wir nicht zulassen!

Deshalb bekunden wir:

In Wort und Schrift, in ihrem Auftreten und ihren Symbolen lassen die Neonazis keinen Zweifel daran, dass sie die Demokratie ablehnen und abschaffen wollen. Ihr Versuch, sich als legitime Nachlassverwalter der ostdeutschen Demokratiebewegung darzustellen, weisen wir zurück. Neonazis bleiben – auch wenn sie anderes behaupten – rassistisch, antisemitisch und antidemokratisch!

Deshalb fordern wir Sie auf:

Reihen Sie sich ein, liebe Hallenserinnen und Hallenser, und demonstrieren Sie für ein demokratisches und tolerantes Miteinander in unserer Stadt. 1989 zeigte es: Wir, die Bürgerinnen und Bürger, sind selbst verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben!

Deshalb erklären wir:

1. WIR SIND ENTSCHLOSSEN, dem Aufmarsch am 7. November gewaltfrei und phantasievoll entgegenzutreten!

2. WIR GEHEN AUF DIE PLÄTZE UND STRASSEN, um zu zeigen, dass eine starke Zivilgesellschaft der Grundpfeiler unseres demokratischen Zusammenlebens ist!

3. WIR SIND SOLIDARISCH MIT ALLEN, die diese Ziele mit uns teilen!

ErstunterstützerInnen:

Reformhaus Halle e.V., Miteinander- Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V., IVVdN/BdA Landesvorstand Sachsen-Anhalt, Jusos in der SPD Halle (Saale), Friedenskreis Halle e.V., DIE LINKE. Halle, IG Metall Halle, ver.di Jugend, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V., NEUES FORUM – Regionalgeschäftsstelle Halle, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle (Saale), Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V.- Regionalgruppe Halle/Leipzig, Endstation Rechts Sachsen-Anhalt, Johannes Krause (DGB Regionsvorsitzender Sachsen-Anhalt /Süd und Fraktionsvorsitzender der SPD Stadtratsfraktion), Oliver Paulsen (Stadtrat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Hanna Haupt (Stadträtin SPD), Dr. Detlev Haupt (Deutsch-Israelische Gesellschaft), Sabine Wolff (Stadträtin NEUES FORUM), Radio CORAX, Prof. Dr. Claudia Dalbert (Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt), Hans-Böckler-Stiftung -StipendiantInnengruppe Halle, Elisabeth Krausbeck (Stadträtin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Inés Brock (Stadträtin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Uta Leichsenring (Beiratsmitglied des „Netzwerks für Demokratie und Toleranz“), Michael Viebig (Historiker), Dietmar Weihrich (Stadtrat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Regina Schöps (Mitglied Präventionsrat), André Scherer (Eine Welt Haus e.V.), Kinder und Jugendhaus Halle

Aktuelle Unterstützerliste und weitere Informationen unter: www.izhalle.de!